Ausstellung „Arisierung in Thüringen“

Ausstellungsplakat

Plakat zur Austellung

Seit dem 5. Oktober und noch bis zum 25. November läuft eine eindrückliche Ausstellung mit dem Titel „Arisierung in Thüringen“ in der Arnstädter Sparkasse (Erfurter Str. 26). Auf insgesamt 36 großen Tafeln sind Bilder, Kopien historischer Dokumente und erläuternde Texte zu Schicksalen jüdischer Bürger aus verschiedenen Thüringer Städten zu sehen. An mehreren Video-Abspielstationen wird ein Begleitfilm zum Thema gezeigt, der im Auftrag des MDR produziert wurde. Die Ausstellung ist Ergebnis der Arbeit einer studentischen Projektgruppe am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wurde bereits an mehreren Orten gezeigt.
Unter Beteiligung der Historikerin Dr. sc. Monika Juliane Gibas fanden in den vergangenen Wochen einige Begleitveranstaltungen statt, in denen ein lokaler Bezug hergestellt werden konnte und Schicksale von Arnstädter Juden dargestellt und bekannt gemacht wurden.

Die „Arisierung“ der Wirtschaft war ein nach 1933 einsetzender Prozess der ökonomischen Ausgrenzung und schrittweisen Enteignung der jüdischen Bürger. Bis 1939 wurden etwa 100 000 Firmen, die bis dahin deutschen Bürgern mit jüdischen Wurzeln gehört hatten, liquidiert, oder sie wurden an „arische“ Interessenten verkauft. Das betraf auch in Thüringen alle jüdischen Unternehmen.
Die Ausstellung widmet sich auch dem Ende der NS-Herrschaft und dem Umgang der DDR mit dem „arisierten“ Eigentum jüdischer Bürger, die kaum etwas zurück erhielten.

Eine nächste öffentliche Führung durch die Ausstellung findet am 09. November um 12:00 Uhr statt.

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