Wenn an Bäume mitten in der Stadt die Kettensäge gesetzt wird, fragt sich jeder, ob das unbedingt notwendig ist und man nicht mit etwas gutem Willen eine bessere Lösung hätte finden können. Umso mehr, wenn eine so merkwürdige Begründung aus dem Rathaus zu hören ist wie in diesem Fall.
Wenn die TA den Bauamtsleiter richtig zitiert hat, bedauert dieser, dass „die Bäume gefällt wurden,“ man höre und staune, „bevor die Pressemitteilung dazu das Haus verlassen hatte.“ Ach so ist das!
Was ist geschehen? In der Pfortenstraße soll ein Ausweichobjekt für den Umbau der Kindereinrichtung „Benjamin Blümchen“ entstehen. Dazu wurde in den vergangenen Tagen erst einmal Baufreiheit geschaffen, indem fast sämtliche Bäume und Sträucher auf dem großen Gelände nicht beschnitten sondern abgeholzt wurden.
Die offizielle Begründung beinhaltete, dass Stellflächen und Containerstandplätze benötigt würden. Nun kann man sich fragen, wieviele Container denn auf dem Kindergartengelände aufgestellt werden sollen, dass ein solch radikales Kettensägenmassaker gerechtfertigt wäre. Möglicherweise wird in Erwägung gezogen, nach den Baumaßnahmen wieder neue Bäumchen anzupflanzen und damit den Flurschaden wieder zu beheben. Die gefällten Bäume waren jedoch lange nicht so alt, geschädigt oder gar durch die Baumaßnahmen gefährdet, wie so oft in ähnlichen Situation als Begründung angeführt wird. Auf den Bildern ist gut zu erkennen, dass die Bäume meistenteils an den Rändern des Grundstückes standen und dort auch sicher hätten stehenbleiben können.
Die Stadt hat es sich hier mal wieder sehr einfach gemacht, auf die Schnelle vollendete Tatsachen geschaffen und den Anwohnern der Umgebung und den Kindern des „Regenbogen“-Kindergartens ein wertvolles Stück ihrer Umwelt und damit Lebensqualität zerstört.
Andere wiederum wird es freuen, die Freunde der Kettensäge: Die gefällten Bäume lassen sich gut zu Pellets verarbeiten und bringen damit bares Geld.
[…] das offenbare Mißtrauen gegenüber der Verwaltung, das gerade beim Thema Bäume immer wieder durch überraschende Baumfäll-Aktionen bestätigt wird. In zahlreichen Artikel ließ die TA Vertreter des Stadtrats, Umweltschützer und […]
Sehr wahrscheinlich sind die Kinder wirklich traurig. Ob es die Eltern auch sind? So überraschend ist die Fällung nämlich nicht, wenn man bedenkt, dass die Eltern der Kita Regenbogen schon vor längerer Zeit Unterschriften für mehr Parkplätze sammelten. Da war von den zusätzlichen Kindern der Pusteblume noch lange nicht die Rede. Trotzdem traf der Einwand, man könnte Kinder auch per Rad oder zu Fuß bringen oder ein paar Meter vom Parkplatz zur Kita in Kauf nehmen, auf wenig Gegenliebe. Stattdessen war die Empörung über die Untätigkeit der Stadtverwaltung groß. Tja, jetzt ist sie tätig geworden.
Gemeint war natürlich Benjamin Blümchen statt Pusteblume.
@Ultramarinrot, die einfache Lösung für ein Platzproblem ist offensichtlich mal wieder mit der Abholzung erbracht (könnte man also meinen). Doch ging es hier allein darum, Parkplätze zu schaffen? Die Begründung aus dem Bauamt las sich etwas anders.